Die Dickblattgewächse bilden eine Familie, die zur Ordnung der Steinbrechartigen gehört. Die Pflanzen dieser Familie sind in der Lage, in ihren dicken Blättern Wasser zu speichern und so an trockenen Stellen relativ konkurrenzlos zu überleben.
Die meist immergrünen ausdauernde krautige Pflanzen sind ein-, zweijährig oder verholzende Vertreter. Die meisten Arten sind sukulente Pflanzen mit oft fleischigen Sprossachsen. Es gibt eine Vielzahl von Arten und Hybriden.
Ihr Verbreitungsgebiet sind fast alle Regionen auf der Erde. Dadurch gibt es auch frostempfindliche Arten (nicht fürs Freiland geeignet) und frostfeste Arten. Hier werden die frostfesten Arten eingeordnet, die wegen ihrer Größe auch für den Steingarten geeignet sind. Ich habe meine Dickblattpflanzen wie folgt eingeordnet.
Hauptgruppe 1
Sedums
Die Sedums (Fettblatt, Fetthenne) sind die umfangreichste Pflanzengattung in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Sie umfasst
über 400 Arten. Sedum-Arten sind ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen mit meist dickfleischigen Laubblätter die in der Lage sind Wasser zu speichern. Trugdolden und zeigen kräftige Farben. Die Farbpalette reicht von weiß, gelb, rosa bis hin zu kräftig karminroten Tönen. Die Blütezeit ist verhältnismäßig lang. Sie benötigen keinerlei Pflege. Die Sedums lieben die Trockenheit und die volle Sonne. Sie vermehren sich durch Ausläuferbildung oder durch Selbstaussaat. Der Boden sollte sandig und nährstoffarm sein. Es bilden sich meist grosse Matten. Ideal zu Bepflanzung von Trockenmauern geeignet. Zu den etwas größeren Vertretern dieser Gruppe zählt aber auch die nicht für den Steingarten geeignete
Fette Henne, sie erreicht Höhen von ca. 50cm. Sie ist eine dankbare Staude, da sich auch ihre schönen Doldenblüten gut trocknen lassen.
Hauptgruppe 2
Sempervivums
Hauswurzen
Der Name Sempervivum kommt aus dem Hoch-Mittelalter und stammt aus dem Lateinischen:
(semper) bedeutet
'immer‘ und
(vivus) bedeutet
'lebend‘. Semperviven sind also
'Immer-Lebende', wohl weil diese ausdauernden Sukulenten ihre Blätter im Winter behalten und noch unter für andere Pflanzen schlechten Wachstumsbedingungen gedeihen.
Ihr Ursprungsgebiet scheint Nordafrika zu sein. Von dort haben sie sich im ganzen Mittelmeerraum angesiedelt. Sie leben hauptsächlich auf sonnigen Felsen und steinigen Gebieten in der montanen, subalpinen und alpinen Zone.
In der Kultur befinden sich aber meistens nur noch Züchtungen. Durch die Vielzahl dieser Züchtungen ist eine namentliche Erfassung kaum noch möglich. Viele gleich aussehende Pflanzen werden mit unterschiedlichsten Namen vorgestellt. Jeder Züchter scheint seine Züchtungen selbst zu benennen. Eine Abstimmung mit anderen Züchtern scheint nicht zu erfolgen. Bitte betrachten sie deshalb die Pflanzennamen nur informativ, da ich für die Echtheit nicht garantiere. Auch unterschiedliche Standortbedingungen lassen gleiche Pflanzen ein anderes Aussehen annehmen.
Nach neusten Rechnungen gibt etwa 60 erfaste Arten. Früher haben zu dieser Gruppe über 200 Arten gezählt. Viele von ihnen sind jetzt eigenständig. Zu diesen Stammformen gibt es noch über 7000 gärtnerische Zuchtformen. Die sich wiederum in verschiedene Untergattungen und Sektionen aufteilen. Ich werde hier kurz den aktuellen Eingliederungsschlüssel wiedergeben. Ich habe versucht meine Pflanzen in diese Schema einzuordnen. Meine Absicht in dieser Homepage ist es aber eigentlich nur die Pflanzen mit Bildern und Beschreibungen zu zeigen. Es soll kein wissentschaftliches Fachbuch werden. Damit können sich andere Spezialisten beschäftigen. Es ist jetzt schon nicht mehr überschaubar, da in vielen Gärten eigenständige Hybriden entstehen. Ich werde deshalb auch einige Pflanzen mit Eigennamen vorstellen. Aber hier erst einmal der Einordnungsschlüssel. Ich verzichte auf die komplette lateinische Wiedergabe. Es soll nur erkennbar sein wo die Pflanzen etwa einzuordnen sind.
Die Gattung Sempervivum (Hauswurzen) teilt sich in zwei Sektionen auf.
Sektion 1
In der ersten Sektion sind die verschiedenen Hauswurzarten erfast. Sie sind all an ihren Blüten erkennbar. Alle haben sternförmige sich komplett öffnende Blüten. Die Farbe geht von rot über braun.gelb zu fast weiß. Sie haben 8 bis zu 18 Kronblätter.
In der Sektion i -Hauswurzen- gibt es meherere Subsektionen. Einige Subsektionen sind folgende Hauswurze.
Sektion Sempervivum
Subsektionen
Sempervivum tectorum Dach-Hauswurz
Sempervivum montanum Berg-Hauswurz
Sempervivum dolomiticum Dolomiten-Hauswurz
Sempervivum arachnoideum Spinnweb-Hauswurz
Sempervivum calcareum Kalk-Hauswurz
Sempervivum pittonii Serpentin-Hauswurz
Sempervivum wulfenii Wulfen-Hauswurz
Sempervivum calcareum Großblütige Hauswurz
Sektion 2
Die Sektion 2 mit den Jovibarbas hat ein etwas anders Erscheinungsbild der Blüten. Sie sind glocken oder röhrenförmig. Das heist, das sie sich nicht komplett öffnen. Die Farben erscheinen in weiß über cremig bis zu gelb.
Die Subsektion
Sempervivum globiferum besitzt aufsitzende, kugelförmige Tochter-Rosetten (globiferum = „kugeltragend“).
Von der Subsektion
Sempervivum heuffelii gibt es eine Vielzahl von Variätäten. Auch gibt es schon eine viele Hybriden die nicht registriert sind.
Die Jovibarbas sind aber nicht so umfangreich wie die Pflanzen der Sempervivum. Es gibt nur 2 Subsektionen. In der ersten Subsektion sind sieben Unterarten ( Subsubsektionen)vertreten. In der zweiten Subsektion gibt es nur eine Unterart. Diese Pflanzen sind als Art:
Sempervivum heuffelii erfast.
Die Jovibarbas sind wie folgt gegliedert.
Sektion Jovibarba
Subsektion Jovibarba globiferum - Gewöhnliche Fransenhauswurz
Arten
globiferum subsp globiferum Sprossende-Fransenhauswurz
globiferum subsp arenaria Zwerg-Fransenhauswurz
globiferum subsp hirtum Kurzhaar-Fransenhauswurz
globiferum subsp allionii Allionis-Fransenhauswurz
globiferum subsp glabrescens Verkahlende-Fransenhauswurz
globiferum subsp preissianum Tatra-Fransenhauswurz
globiferum subsp lagarinianum ?-Fransenhauswurz
Subsektion Jovibarba heuffelii Balkan-Fransenhauswurz
Zu diesen Stammformen gibt es bestimmt noch über tausend Hybriden. Die meisten entstehen selbstständig in den Gartenanlagen von Züchtern und werden nicht erfast. Deshalb bietet jeder Shop seine Pflanzen unter ihren eigenen Namen an. Einige Hybriden sind aber mit Eltern bekannt und registriert. Ich verzichte aber auf eine Darstellung. Auch meine großen Pflanzen scheinen Hybriden zu sein. Sie sind auch schon 20-30Jahre alt. Die Hybriden werden durch ein x im Namen gekennzeichnet.
z.B. Sempervivum x alidae Hybride aus
Sempervivum wulfenii und Sempervivum grandiflorum
Alle Pflanzen sind monokarp, da sie nach der Blüte absterben. Die sich an den blühfähigen Rosetten reichlich gebildeten Tochterrosetten sorgen für die Vermehrung. Die Pflanzen dieser Gruppe sind absolut winterfest. Sie benötigen einen vollsonnigen Standort. Die Erde sollte warm sandig und durchlässig sein. Eine Düngung ist nicht erforderlich. Die Jovibarbas lieben ein etwas kalkhaltigern Boden.
Hauptgruppe 3
Dickblätter
Dickröschen (Rosularien)
Dickblätter (Crassula)
Mittagsblumengewächse (Aizoaceae)
Delospermas
Sollten sie sich speziell für eine Dickblattpflanzengruppe interessieren, können sie auch über den jeweiligen Gruppennamen zu einer Vorschauseite gelangen. Auch über die Pflanzensuche besteht die Möglichkeit eine Pflanze direkt anzuwählen.
Info 2021:  Da es in den letzten Jahren zu extremen Klimaveränderungen gekommen ist, hat sich das auch auf meine Steingärten ausgewirkt. Viele wunderschone alpine Pflanzen sind abgestorben. Die schneelosen nasskalten Winter sind für diese Pflanzen nicht zumutbar. Sie benötigen eine Ruepause mit Frost und Schnee. Nur die aus dem Hochgebirge stammenden Zwergrhododendren kommen mit diesem Klima gut zurecht. Auch einige Steinbrecharten wachsen noch gut. Ich werde im Früjahr 2022 eine Bestandaufnahme machen. Dann werde ichd die abgestorbenen Pflanzen in meiner Homepage blau kennzeicnen. Wenn diese klimatischen Bedingungen anhalten, wird es diese Pflanzen auch nicht mehr in Steingärten in den Mittelgebirgen geben.