Familie:
Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung:
Kulturheidelbeeren
Beschreibung: Viele Kulturheidelbeeren stammen von der
Amerikanische Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab und sind nicht mit den einheimischen
Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus) verwandt. Sie unterscheiden sich von der Waldheidelbeere durch das Fruchtfleisch und die Größe. Die einheimische Waldheidelbeere hat rotes, stark färbendes Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch der Kulturheidelbeeren ist dagegen weiß und färbt nicht. Der Geschmack ist sehr unterschiedlich. Es gibt Kreuzungen die fast wie Waldheidelbeeren schmecken. Auch die Wuchsgröße unterscheidet sie. Die Waldheidelbeeren bilden Polster aus niederliegenden Büschen, die maximal 40cm hoch werden. Bei den Kulturheidelbeeren gibt es Sorten, die über 2m hoch werden. Es sind im den letzten Jahren über 100 neue Sorten entstanden. Es ist kaum noch zu überschauen.
Auch ich wurde vor 30 Jahren ein Verehrer dieses Beerenobstes. Der gute Geschmack und die gute Ausbeute haben mich dazu gebracht mir einige Pflanzen zu besorgen. Das war zur damaligen Zeit gar nicht so einfach. Der einzige Lieferant war der Versandhandel Bornim. Es gab auch nur wenig Sorten. Sie waren nicht leicht zu kultivieren, und so nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Einige dieser alten Pflanzen haben unser Klima nicht überlebt. Aber drei Sorten haben bis heute überlebt und tragen immer noch. Auch habe ich sie schon für Bekannte durch Anhäufeln vermehrt. Eines dieser Urgesteine ist die Sorte
'Ivanhoe ' der Baumschule Bornim ( später Forster ). Zur Zeit besitze ich 10 ausgewachsende Hecken, und ein paar Jungpflanzen aus unterschiedlichen Sorten. Es sind die Sorten
'Ivanhoe', 'Heidi', 'Blue Drop','Patriot','Nelson', 'Herbert' und ein uraltes Unikat mit einer 2,6m langen Rute mit dem Namen
'Berkley'.
Pflege: Diese Pflanze benötigt einen sauren Boden. Die Pflanzen vertragen aber keine lehmigen Böden. Ich verwende für alle Heidekrautgewächse ein Gemisch aus Nadelwaldboden,Hochmoortorf und Sand zu gleichen Teilen. Im Frühjahr kommt dann etwas neuer Hochmoortorf unter die Pflanzen. Dadurch wird der Pflanze genügend Feuchtigkeit gespeichert, damit sie über den Sommer kommt. Auch ist es erforderlich einen Spezialdünger für Heidelbeeren zu geben, damit wird der Geschmack der Beeren optimiert und die Süße gebildet. Diese benötigten Spurenelemente sind in normalen Gartendüngern nicht vorhanden. Ein hervorragender Heidelbeerdünger wird von der Firma
'Aschium' angeboten. Es ist aber trotzdem an heißen Tagen morgens zu giessen. Da diese Pflanzenart zu den Flachwurzlern zählt, ist eine Bodenbearbeitung und hacken unter der Pflanze zu unterlassen. Eine leichte Mulchdecke aus Grasschnitt verringert die Verdunstung. Um immer gute Beeren zu ernten ist es unbedingt erforderlich das alte Holz, nach der Ernte, basisnah zu entfernen.Ein zweites Mal gedüngt wird wieder mit dem speziellen Heidelbeerdünger, der die Bildung von Langtrieben fördert. Nach dem 15 August dünge ich aber nicht mehr, da die neuen Triebe nicht mehr ausreifen und erfrieren.
Als Vermehrungsart ist das Absenken geeignet. Dabei wird ein langer Trieb auf den Boden gelegt. Durch eine Haken wird das wieder Aufrichten verhindert. Die Kontaktstelle wird mit Erde bedeckt und mit einem flachen Stein abgedeckt. Nach etwa einem Jahr haben sich Wurzeln gebildet, und der Ast kann entfernt werden.
In der Zeit der Beerenreife ist es angebracht die Hecken mit Vogelschutznetzen zu überspannen. Ansonsten ist die Ernte ruck zuck weg.
Auch bei der Auswahl der Sorten ist darauf zu achten, das sie zu verschiedenen Zeitpunkten reifen. So ist es möglich von Ende Juli bis Ende September frische Beeren zu ernten.
Ich werde versuchen diese zum Teil schon über 25 Jahre alten Pflanzen mit ein paar Bildern zu erklären.
Zuerst zeige ich ihnen meine zwei Beetreihen mit den verschiedenen Sträuchern.